Von der Küste in die Berge und zurück – Nord-Portugal

Porto gehört verwaltungstechnisch zu Nord-Portugal. Wer Zeit und Muse hat, kann hier jede Menge Tagesausflüge unternehmen, um die Küste, die Natur in den Bergen oder die kleinen Städte und ihre Geschichte zu erkunden.

Mittelalterliches Braga

Braga ist die größte Stadt in Nord-Portugal (nach Porto), hat eine charmante mittelalterliche Altstadt und bietet sich hervorragend für einen Tagesausflug an.

Neben einem Spaziergang durch die Innenstadt, empfehlen wir den Besuch im Biscainhos Museum, einem alten Stadt-Palast mit anschließendem Garten. Leider kann man die Innenräume nur mit einer Führung anschauen, die für Besucher*innen, die kein Portugiesisch sprechen, leider nicht besonders informativ ist. Aber die Räume sind wirklich hübsch und durch den Garten kann man ganz entspannt schlendern.

Wir haben auch noch einen Blick ins Archäologie-Museum geworfen, aber ehrlicherweise ist die Ausstellung mehr als überschaubar.

Für einen guten Kaffee können wir den Nórdico Coffee Shop empfehlen,

genauso, wie das leckere Eis von Pappa’Lab.

Etwas außerhalb der Stadt liegt eine weitere Wallfahrt-Kirche, sehr ähnlich der in Lamego, weshalb wir uns diesmal die 600 Stufen erspart haben.

Skulpturales in Santo Tirso

Auf halber Strecke von Porto nach Braga liegt die kleine Stadt Santo Tirso.

Hier geht es ruhig und gemächlich zu, warum also kommen Besucher*innen hier her? Die Antwort: Das internationale Museum für moderne Bildhauerei (Museu Internacional de Escultura Contemporânea).

Das Museum befindet sich in einem Anbau des São Bento Klosters. Das Kloster selbst in nicht mehr bewohnt, aber die dazugehörige Kirche noch sehr aktiv. Bis vor kurzem war hier ein Priester tätig, der wohl sehr beliebt war und für den aktuell eine Kampagne zur Seeligsprechung läuft, zumindest haben wir das mangels Sprachkenntnissen so interpretiert.

Neben den Sonderausstellungen im Museum selbst (bei unserem Besuch von Maria Beatitude),

ist die Stadt eine Art Freiluft-Ausstellung für über 50 große Skulpturen, die hier seit 1990 von internationalen Künstler*innen gestaltet wurden. Es gibt einen schön ausgebauten Weg am Ave-Fluss entlang auf dem man vom Zentrum in den gute 2 Kilometer entfernten Stadtpark laufen und dabei die Mehrheit der Skulpturen anschauen kann.

Wandern im Nationalpark Peneda-Gerês

Der Nationalpark Peneda-Gerês ist ein 5.000 ha großes UNESCO Biosphären-Reservat, in dessen Kerngebiet gerade einmal 9.000 Einwohner*innen in 114 Dörfern leben. Wenn man allein sein will, ist man hier also gut aufgehoben.

Der Nationalpark bietet eine Reihe von Wandertouren, um die Natur – vor allem die Kork-Eichen – aber auch die Geschichte der Region in Form von Megalithen zu erkunden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass sich alles auf ca. 1.500 Höhenmetern abspielt und die Wanderrouten auch steil nach unten und zwangsläufig auch wieder nach oben verlaufen.

In den Tälern der Berge gibt es immer wieder schöne Bergbäche, die zum Teil auch in natürlichen Pools zum Baden einladen.

Der letzte Strand vor Spanien

Am letzten Ende der portugiesischen West-Küste liegt der Praia Camarido, ein schöner, breiter, sauberer Strand. Im anschließenden Wald gibt es einen großen Camping-Platz.

Das Besondere an diesem Strand ist allerdings das Fort Ínsua, das auf einer kleinen Insel direkt davor liegt und mit kleinen Booten erreichbar ist. So richtig kann man das Fort eigentlich nur aus der Luft sehen, aber auch vom Strand aus, hat man einen tollen Blick (der sich allerdings fotografisch kaum festhalten lässt).

Wallfahrt in Viana do Castelo

Und weil die Wallfahrt in Portugal eine so beliebte Freizeit-Aktivität gewesen zu sein scheint, haben wir noch eine weitere Kirche auf dem Plan. Das Heiligtum der Santa Luzia kann man auf dem Weg die Küste hoch und runter nicht übersehen. Die große Kirche steht auf einem Berg oberhalb der Stadt Viana do Castelo und ist aufgrund ihrer Größe weithin sichtbar. Der Stil erinnert etwas an Sacre Coeur in Paris und ähnlich, wie in der etwas älteren großen Schwester in Frankreich, wird in der 1959 fertiggestellten Kirche in Portugal die Herz-Jesu-Verehrung praktiziert, eine spezifische Ausprägung römisch-katholischer Spiritualität.