Osaka ist selbst innerhalb von Japan eine Besonderheit. Während der Rest des Landes auf der Rolltreppe links steht, steht man in Osaka rechts. Und das ist nur einer der vielen Regelbrüche, die die Stadt begeht. Osaka ist rauer, anstrengender und lauter. Die Menschen tragen gefärbte Haare, sind weniger zurückhaltend und trinken auf offener Straße.
Osaka ist eine permanente Reizüberflutung. Viel Lärm, bunte Lichter, große Menschenmengen, alles bewegt sich, macht Geräusche und ist einfach ein bisschen drüber.
Und so richtig zum Leben erwacht die Stadt mit ihren Kneipen, Bars und Spielearkaden eigentlich erst, wenn es dunkel wird.
Wir haben die 5 Tipps dafür, wie man hier trotzdem einen schönen Urlaub erleben kann:
#1 die ruhigen Oasen suchen
Um zwischen Einkaufszentren und Fressmeilen ab und zu mal abzuschalten, bieten sich drei Orte in der Stadt an:
Shitennō-ji
Dieser buddhistische Tempel stammt aus dem Jahr 593, brannte viele Male ab und wurde immer wieder in seiner ursprünglichen Form aufgebaut. Neben dem Haupttempel umfasst der Tempelbezirk viele weitere religiöse Stätten und einen Park.
Burg und Burgpark
Die Burg von Osaka ist ein Nachbau, denn sie wurde im zweiten Weltkrieg komplett zerstört. Um den hohen Burgwall erstreckt sich ein großer Park, in dem man sich bei einem Spaziergang erholen kann.
Am Yodo entlang
Durch Osaka fließt der Fluss Yodo und seine Ufer bieten sich ebenfalls für einen entspannten und entspannenden Spaziergang an.
#2 auch mal rausfahren
Aktuell bereitet sich Osaka gerade auf die Austragung der Weltausstellung in 2025 vor. Die Expo hatte bereits 1970 hier stattgefunden und das Expo-Gelände, etwas außerhalb des Stadtzentrums, ist auch heute noch einen Besuch wert. Und dafür gibt es 3 gute Gründe:
man fährt mit einer Einschienen-Bahn hin,
man wird direkt von der imposanten Skulptur „Sonnenturm“ von Tarō Okamoto begrüßt
und man kann eines der hier ansässigen Museen besuchen, z. B. das Ethnologische Museum. Museen in Japan sind immer noch mit Vorsicht zu genießen, wie wir schon vor 5 Jahren festgestellt haben, aber zumindest die Menge und Auswahl der Exponate lohnt den Besuch.
#3 einen guten Kaffee genießen
Viele kleine Cafés in Osaka bieten auch einen Moment zum Verschnaufen, einen guten Kaffee und die Möglichkeit, dem Stadtleben ein bisschen zuzuschauen.
Wir können empfehlen:
#4 die Stärkung nicht vergessen
Osaka gilt in Japan als das Epizentrum für Street Food Trends. Hier gibt es eine überaus lebendige „Kneipenkultur“ und wirklich an jeder Ecke die Möglichkeit, sich etwas einzuverleiben. Dazu zählen dann z. B. Okonomiyaki (ein herzhafter Pfannkuchen mit Kohl), gebratene Nudeln, Ramen zum Dippen und Schlürfen, Reis mit Ei und Huhn oder Schnitzel, Daifuku (Süßigkeit aus Klebreis mit cremiger Füllung), Gemüsecurry.
#5 Second-Hand statt Fast Fashion
Trends kommen und gehen schnell in Osaka. Wenn man sich nicht in das Getümmel der vielen Einkaufszentren begeben will, kann man stattdessen auf die Suche nach einem schicken Teil in einem der vielen, vielen Second-Hand-Läden gehen. Japan liebt Second-Hand und vielleicht nirgendwo so sehr, wie in Osaka.
Grundsätzlich ist Osakas besonderer Charakter aber auch eine schöne Abwechslung in Japan. Man nimmt die Dinge hier nicht so ernst. Deshalb sieht der Schrein im Stadtviertel Namba dann eben auch so aus:
Ganz in der Nähe von unserem Hotel gab es auch eine der typischen Restaurant-Viertel, wo es abends heiß her geht. Hier hat aber auch eine lokale Gottheit ihren Schrein, die vielleicht am Besten die Mentalität von Osaka verkörpert. Nichts mit hochtrabenden Wünschen und göttlichen Beistand für Erfolg und Wohlstand.
Billiken ist der Gott der Dinge, die so sind, wie sie sein sollen. Eigentlich eine amerikanische Figur, wurde er nach Osaka „importiert“ und adoptiert und sich zu eigen gemacht. Heute rubbelt man seine Zehen und hofft darauf, dass die Dinge sich schon finden werden.