Es gibt Bilder, die sind so im Unterbewusstsein verankert, dass man sofort ein bestimmtes Gefühl empfindet, wenn man sie wieder sieht. Bei mir funktioniert das stark über Landschaft und Natur. Besonders das, was man unter mitteleuropäischer Kulturlandschaft versteht. Wenn ich längere Zeit woanders war, vor allem in Umgebungen, die besonders anders und damit interessant und aufregend sind, merke ich immer wieder wie sehr ich mich freue, bekannte Landschaften zu sehen. Das nächste zu einem Gefühl von Heimat, das mir einfällt.
Interessanterweise ist mir das in Rahmen unseres diesjährigen Sommerurlaubs zweimal passiert. Als erstes, am letzten Wochenende, als ich durch einen glücklichen Zufall aka die Sommerfeierlichkeiten meiner Agentur in Heiligendamm war. Ich war schon länger nicht mehr an der Ostsee und noch nie direkt in Heiligendamm aber keine fünf Minuten nach Ankunft dieses Bild: weiß-blaue Strandkörbe im Sand, ein Bootssteg aus Holz, Möwen in der Luft und Dünengräser im Wind – sofort fühlt man sich, als wäre man schon hundertmal da gewesen und kennt jede Möwe beim Namen.
Das Grand Hotel war lange Zeit in schlechtem Zustand, 2012 dann insolvent und 2013 unter neuer Führung wieder auf dem Weg zum Luxushotel. Schneeweiß strahlen die Gebäude an schönen Tagen mit der Sonne um die Wette. Nachdem ich den Spa-Bereich ausgiebig erkundet, auf der Dachterrasse mit dem indischen Yogameister Atemübungen gemacht und im Strandkorb die Zehen in den Sand gesteckt habe, kann ich bestätigen, dass es sich hier gut aushalten lässt.
Die Haute Cuisine war handwerklich gut, wenn auch geschmacklich nicht so mein Fall, denn ich brauche keine Gelantine-Gebilde auf dem Teller, die mehr für die Optik als für den Geschmack da sind. Als wir am zweiten Abend gegrillt haben und/oder beim Frühstücksbuffet wiederum blieb kein Wunsch offen.
Ein einziger Minuspunkt ist die Tatsache, dass im 5-Sterne Hotel der Kaffee aus dem Vollautomaten kommt, aber irgendwas ist ja immer.
Das Highlight des Wochenendes war unser Besuch der Hansesail.
Wir sind auf kleinen Segelbooten inmitten der großen, historischen Segler von Rostock nach Warnemünde und dann raus auf die Ostsee gefahren.
Nach den ersten etwas unsicheren 10 Minuten bewegt man sich recht sicher auf dem Segelboot und kann die Eindrücke voll genießen.
In diesem Sinne – Schiff ahoy und immer eine steife Prise im Segel oder Sand zwischen den Zehen!