Mehr als Altstadt in Porto

Auf beiden Seiten des Douro-Flusses kann man vom Stadtzentrum Portos ausgehend zum Atlantik laufen und dabei vier Stadtteile entdecken, die es ebenso wert sind, sie zu besuchen, wie die Altstadt, in der sich alle rumdrücken. Starten wir auf der südlichen Flussseite:

Gaia

Früher war hier nicht viel los, bis auf die Tatsache, dass sich hier die Lagerhallen für den Portwein befanden und man den besten Blick auf das gegenüberliegende UNESCO Weltkulturerbe hatte.

Doch dann wurde 2010 das Luxushotel The Yeatman von der Investoren-Gruppe eröffnet, die die Portwein Marke Taylor’s gekauft hatte. Das sollte nicht der letzte touristische Schachzug sein. Seit 2020 hat nun auch die „World of Wine“ (kurz WoW) offen und auch wenn der CEO es dezidiert nicht so nennen will, es ist das Disneyland des Weins.

In mehreren umgebauten Lagerhäusern erstrecken sich nun über mehrere Ebenen 7 Museen, mindestens genauso viele Restaurants und Veranstaltungsräume, Terrassen und Markengeschäfte. Alles ist luxuriös gestaltet, teuer und selbst in 2021 sind noch viel zu wenige Tourist*innen hier, damit sich das Ganze auch irgendwie lohnt.

Wir haben uns das Wein-Museum angeschaut:

das Fashion-Museum (denn Portugal ist traditionell groß in der Textilindustrie und inzwischen DER Produktionsstandort für nachhaltige Mode in Europa):

und schließlich noch das „Rosé-Museum“, was aber eher ein Ort ist, an dem man als erwachsene Person abgefüllt wird und vor immer neuen Fotohintergründen sehr viel Spaß haben kann. Ich sag nur, pinkes Bällebad … Informationsvermittlung steht hier nicht im Fokus …

Spannend wird bleiben, wann sich die 107 Millionen Euro Investition hier rechnen werden.

Afurada

An Gaia schließt sich Afurada an, ein ehemaliges Fischerdorf, das sich zumindest noch letzte Spuren seines früheren Charmes erhalten hat.

Vorbei an der Marina von Afurada erstrecken sich die ersten Strände an der Atlantik-Küste, die etwas felsiger aber auch wesentlich weniger besucht sind, als die Strände auf der nördlichen Seite von Porto.

Dort, nördlich, ist es aber nicht weniger schön:

Foz

Folgt man dem Fluß von der Altstadt aus Richtung Meer, kommt man zunächst nach Foz. Perfekt für die Urlaubsfotos. Fischerboote und Zubehör, Palmen, eine Festung, ein Leuchtturm, was will man mehr/Meer …

Matosinhos

Doch das ist noch nicht das Ende der Küstenstraße, denn danach folgt noch Matosinhos. Bis 2013 war Matosinhos eine eigenständige Stadt, doch dann wurde eingemeindet, vor allem deshalb, weil hier der Hafen von Porto liegt.

Und nun wird gebaut, was das Zeug hält und Matosinhos entwickelt sich zu einem entspannten Urlaubsziel mit langer Strandpromenade und nettem kleinen Städtchen im Hinterland. Perfekt für Entspannung und Wasseraktivitäten.

Außerdem befinden sich hier das Design-Museum:

und das Architektur-Museum:

Ein weiteres und definitiv eines unserer Highlights ist das Strandbad in Matosinhos, doch dazu mehr hier.

Wenn’s gut läuft und der Atlantik im Rahmen des Klimawandels nicht alles überschwemmt, legen wir uns hier vielleicht irgendwann mal eine Ferienwohnung zu. Oder träumen zumindest davon …